Nach Industriestrombonus, Billigstrom-Gesetz und Netzkostenbremse nächster Schritt: 500 Millionen Euro für sinkende Strompreise Hattmannsdorfer: "Wir liefern – jetzt muss die Opposition Verantwortung zeigen."
"Gemeinsam mit unserem Bundeskanzler Christian Stocker haben wir ein erklärtes Ziel: Die Strompreise für Betriebe und Haushalte müssen sinken. In keinem anderen Bereich arbeiten wir deshalb so hart wie im Energiebereich und haben bereits Maßnahmen gesetzt: Wir entlasten die Industrie mit dem Industriestrombonus, dämpfen die Netzkosten, sodass diese 2026 im Durchschnitt nur um 1,1 Prozent steigen, senken die Erneuerbaren-Abgabe um 14 Prozent, arbeiten unter Hochdruck daran den Netzausbau effizient zu gestalten und Bürokratie abzubauen. Und wir haben das Billigstrom-Gesetz vorgelegt, hier liegt die Verantwortung nun bei den Oppositionsparteien. Mit unserem Bundeskanzler setzen wir nun mit voller Kraft den nächsten Schritt, um weitere 500 Millionen Euro bereitzustellen und die Stromkosten weiter zu senken," so Energieminister Wolfgang Hattmannsdorfer.
Und Hattmannsdorfer weiter: "Mit dem Billigstrom-Gesetz liegt ein fertiges, gründlich überarbeitetes Gesetz vor, das die Strompreise senkt und die Versorgung verlässlicher macht. Wir haben geliefert – jetzt muss auch die Opposition Verantwortung zeigen. Denn: Hier geht es nicht um Ideologie, sondern um die Entscheidung, ob Strom für Haushalte, Familien und Betriebe günstiger und verlässlicher wird. Und wer dieses Gesetz blockiert, verhindert diese Entlastung."
Umgesetzte Maßnahmen im Energiebereich:
- Vorlage des Billigstrom-Gesetz (ElWG): Damit schaffen wir die Voraussetzungen für künftig günstigere Strompreise und eine verlässliche Versorgung.
- Strom-Preis-Runter-Garantie und dynamische Tarife: Sinkende Börsenpreise werden direkt an Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben. Dynamische Tarife müssen verpflichtend angeboten werden und ermöglichen Einsparungen von rund 300 Euro pro Jahr - besonders für Menschen, die untertags Strom nutzen.
- Erleichterter Tarifwechsel: Der Tarifkalkulator wird modernisiert und künftig verpflichtend auf jeder Stromrechnung ausgewiesen. Beim Wechsel vom teuersten auf den günstigsten Tarif kann dies eine Ersparnis von bis zu 490 Euro pro Jahr bringen.
- Sozialtarif: Gezielte Entlastung für Haushalte mit geringem Einkommen. Der Sozialtarif bringt rund 300 Euro Ersparnis und sorgt dauerhaft für leistbare Grundversorgung.
- Vergütung für ungenutzte Netzkapazitäten: Reservierte, aber ungenutzte Leistung wird künftig rückvergütet. Pro Kilowatt zurückgegebener Netzkapazität können bis zu 100 Euro ausbezahlt werden.
- Stabilere Netze: Speicher, flexible Verbraucherinnen und Verbraucher sowie eine gemeinsame Netzplanung verhindern Engpässe und erhöhen die Versorgungssicherheit.
- Kostenbremse bei den Netzentgelten: Zwischen 2027 und 2029 stehen 450 Millionen Euro zur Dämpfung der Netzkosten zur Verfügung. Mit jährlich 100 Millionen Euro können die Netzkosten um rund 3 Prozent pro Jahr gesenkt werden.
- Paket für die Wirtschaft: Direktleitungen, Energiegemeinschaften und Power-Purchase-Agreements stärken Betriebe, erleichtern Investitionen und verbessern die Planbarkeit.
- Industriestrombonus: 150 Millionen Euro für 2025/2026 – mindestens 80 Prozent Reinvestition, davon 50 Prozent in Energieeffizienz. Das stabilisiert energieintensive Produktion und sichert rund 30.000 Arbeitsplätze allein in Oberösterreich.
- Netzkostendämpfung: Durch frühzeitige Gespräche der Bundesregierung mit der Austrian Power Grid ist es gelungen, die E-Control davon zu überzeugen, der APG die Nutzung eines sogenannten Regulierungskontos zu erlauben. Das Ergebnis: Die Netzkosten steigen 2026 im Durchschnitt nur um 1,1 Prozent (im Vorjahr über + 20 Prozent).
- Senkung der Erneuerbaren-Abgabe: Ein Gutachten zeigt, dass 2026 deutlich weniger Fördermittel für den Ausbau erneuerbarer Energien benötigt werden. Die Bundesregierung gibt diesen geringeren Bedarf an Haushalte und Betriebe weiter. Das bedeutet: Die Erneuerbaren-Abgabe sinkt 2026 um mehr als 14 Prozent, entlastet Unternehmen – etwa eine Tischlerei um 152 Euro – und bringt etwa einer Papierfabrik Ersparnisse von rund 51.000 Euro. Auch Haushalte profitieren von der Senkung.
- Sommer-Tarif: Ab 2026 wird es günstiger, Strom im Sommer zwischen 10 und 16 Uhr zu verbrauchen. In diesen Stunden sinken die Netzgebühren um 20 Prozent. Der Grund: PV-Anlagen produzieren dann besonders viel Strom, der oft ungenutzt bleibt. Wer Verbrauch in diese Stunden verschiebt, spart sofort – und entlastet gleichzeitig das Netz.
Die Nächsten Schritte:
- 500 Million Euro, um Stromkosten weiter zu senken: Das Wirtschaftsministerium arbeitet intensiv daran aus Rücklagen und Beteiligungserträgen einen Beitrag zu den zusätzlichen 500 Millionen zur Senkung der Stromkosten aufzustellen. Die Gespräche dazu laufen und konkrete Vorschläge liegen bereits am Tisch, die aktuell final bewertet und in den nächsten Tagen präsentiert werden.
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