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Eröffnung neues Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere

Tiergarten Schönbrunn: Eröffnung neues Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere

Eröffnung Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere im Tiergarten Schönbrunn
Angelika Schätz, Leiterin Sektion Finanzverwaltung und Zoll-Generaldirektorin im BMF, Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck, Severin Gruber, Generalsekretär im BMWET und Eigentümervertreter der Schönbrunner Tiergarten-GmbH, Alexander Palma, Leiter der Sektion Kulturelles Erbe im BMWET Foto: Daniel Zupanc

Am 10. April wurde im Tiergarten Schönbrunn das neue Artenschutzhaus im Rahmen eines Medientermins eröffnet. Dieses innovative Projekt, das im ehemaligen "Haus der Schrecken" realisiert wurde, setzt ein starkes Zeichen im Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel. "Das neue Artenschutzhaus ist nicht nur eine neue Attraktion für Tiergartenbesucherinnen und -besucher, sondern sensibilisiert für dieses wichtige Thema. Es wurde ein Zentrum geschaffen, in dem Expertinnen und Experten zusammenarbeiten, um innovative Lösungen für den Artenschutz zu entwickeln und unsere Erkenntnisse zur biologischen Vielfalt voranzutreiben", so Severin Gruber, Generalsekretär im Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus und Eigentümervertreter der Schönbrunner Tiergarten-Gesellschaft m.b.H. 

Vom Koffer in den Tiergarten

Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere im Tiergarten Schönbrunn Tiergartendirektor und Kurator
Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck, Kurator Anton Weisenbacher Foto: Daniel Zupanc

In Österreich ist die Zollbehörde für die Bekämpfung des illegalen Handels verantwortlich. Meistens werden Medikamente oder Tierprodukte gefunden. Es werden aber auch lebende Tiere beschlagnahmt. Bei seltenen Tierarten ist der Tiergarten Schönbrunn eine der ersten Anlaufstellen für den Zoll. Im neuen Artenschutzhaus sind nun in 16 Terrarien Tierarten zu sehen, die teils schon vor Jahren durch Beschlagnahmen in den Tiergarten kamen, bislang jedoch größtenteils nur hinter den Kulissen gehalten und erfolgreich nachgezüchtet wurden. Dazu zählen Nachzuchten der stark gefährdeten Dreikiel-Scharnierschildkröte, die für den Fleisch- und Heimtiermarkt geschmuggelt wird und 2015 am Wiener Flughafen beschlagnahmt wurde, aber auch Nachzuchten vom Sandgecko, der häufig für die Heimtierhaltung geschmuggelt wird und 2017 ebenfalls am Flughafen beschlagnahmt wurde. Erstmals zu sehen sind auch Nachzuchten von Krokodilschwanztejus, die 2021 in den Niederlanden beschlagnahmt und an den Tiergarten übergeben wurden. Dem Tiergarten Schönbrunn ist 2023 als erstem Zoo der Welt die Nachzucht dieser südamerikanischen Echsen gelungen. 

"Mit dem Aufbau von gesunden Reservepopulationen durch gezielte Nachzucht außerhalb des natürlichen Lebensraumes leisten wir einen bedeutenden Beitrag zum aktiven Artenschutz. Mit dem neuen Artenschutzhaus holen wir diese Arbeit quasi aus dem Backstage-Bereich des Tiergartens hervor und verknüpfen ihn mit der Aufklärung der Öffentlichkeit über die verheerenden Auswirkungen des illegalen Wildtierhandels", so Hering-Hagenbeck. 

Artenspürhunde als unersetzliche Helfer

Besucher im ArtenschutzhausTiergarten Schönbrunn vor Vitrine mit beschlagnahmten Tierprodukten
v.l.: Angelika Schätz, Leiterin Sektion Finanzverwaltung und Zoll- Generaldirektorin im BMF, Zollhundeführerin mit Artenspürhund Dobby, Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck, Severin Gruber, Generalsekretär im BMWET und Eigentümervertreter der Schönbunner Tiergarten-GmbH, Alexander Palma, Leiter der Sektion Kulturelles Erbe im BMWET Foto: Daniel Zupanc

Von großen Fotos von der Landebahn und vom Gepäcksband bis hin zu den Hinweistafeln: Das Artenschutzhaus erinnert optisch an vielen Stellen an den Wiener Flughafen, denn hier wird ein Großteil der geschmuggelten Tiere in Österreich aufgegriffen. Bei Gepäckkontrollen am Flughafen werden die Zollbeamten von Artenspürhunden unterstützt. Das Artenschutzhaus hebt auch die Arbeit der Artenspürhunde hervor, die bei der Aufdeckung von illegalem Wildtierhandel eine unersetzliche Rolle spielen.  Innerhalb kürzester Zeit kontrollieren sie große Mengen von Gepäckstücken, ohne dass diese geöffnet werden müssen. Die Artenspürhunde werden im Tiergarten Schönbrunn regelmäßig darauf trainiert, die Gerüche von exotischen Tieren (z.B. Schlangen und Papageien) zu erkennen. Dabei werden frische Geruchsproben (u.a. Reptilienhäutungen und Federn) mit einem vom Hund geliebten Spielzeug verknüpft. Da Hunde einen "guten Riecher" haben, reichen schon geringe Duftspuren aus. 

Information trifft auf Interaktion

Die spannende Ausstellung im neuen Artenschutzhaus, die mit großer Unterstützung des WWF entstanden ist, informiert die Besucherinnen und Besucher über die Hintergründe des illegalen Wildtierhandels und die Maßnahmen, die ergriffen werden, um diesem entgegenzuwirken. In einer speziellen Vitrine sind beschlagnahmte Tierprodukte aus dem Fundus des Zolls, des Naturhistorischen Museums Wien und der eigenen zoopädagogischen Sammlung ausgestellt, wie Schlangenwein, ein getrocknetes Seepferdchen und Stiefel aus Elefantenleder. Das Artenschutzhaus ist aber nicht nur ein Ort der Information, sondern auch der Interaktivität. Eine Scannerstation gibt den Gästen die Möglichkeit, selbst in die Rolle eines Zollbeamten zu schlüpfen und "geschmuggelte" Tiere in einem Koffer aufzuspüren.