Hattmannsdorfer/Zehetner: klimaaktiv-Gebäude weiterhin auf Erfolgskurs Bereits mehr als 1.860 Objekte nach dem klimaaktiv Gebäudestandard bewertet und zertifiziert - Zehetner: Gebäude - Energieverbraucher und Effizienzhebel zugleich
Der Trend zum klimafreundlichen Bauen und Sanieren gemäß den anspruchsvollen Kriterien des klimaaktiv Gebäudestandards hält an. Bis 2024 wurden insgesamt 1.860 Gebäude nach dem europaweit anerkannten Gütesiegel bewertet und zertifiziert. Allein im Jahr 2024 erhielten 335 Gebäude die begehrten klimaaktiv Zertifikate in Gold, Silber oder Bronze. Dies entspricht einem Zuwachs von 22 Prozent bei der Gebäudeanzahl und einem Flächenplus von 26 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 2023.
"Der anhaltende Erfolg des klimaaktiv Gebäudestandards ist ein klarer Beleg dafür, dass Österreich beim klimafreundlichen Bauen und Sanieren eine Vorreiterrolle in Europa einnimmt. Jeder Neubau und jede Sanierung nach klimaaktiv Kriterien erhöht die Energieeffizienz und stärkt zugleich Innovation, regionale Wertschöpfung und Energiesouveränität. Mit klimaaktiv setzen wir ein starkes Signal für Qualität, Transparenz und Zukunftsfähigkeit am Bau. Als Bundesregierung schaffen wir damit verlässliche Rahmenbedingungen, um leistbares, ökologisches und wirtschaftlich nachhaltiges Bauen zum neuen Standard zu machen", so Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer.
Im europäischen Vergleich zählt der klimaaktiv Gebäudestandard zu den führenden Gebäudezertifikaten für nachhaltiges Bauen und Sanieren. Der Großteil der 2024 zertifizierten Sanierungen und Neubauten entfällt auf Mehrfamilienhäuser: Insgesamt wurden 288 großvolumige Wohngebäude mit mehr als 728.000 m² Bruttogeschoßfläche nach dem klimaaktiv Gebäudestandard qualitätsgeprüft.
Gold ist Spitzenreiter: Jedes zweite Gebäude erreicht höchste Standards
Per Ende 2024 erreichte nahezu die Hälfte (46 Prozent) der klimaaktiv Gebäude die höchste Qualitätsstufe Gold. Insgesamt 724 Gebäude mit einer Bruttogrundfläche von mehr als 2,5 Millionen m2 wurden bisher in dieser Qualitätsstufe zertifiziert. Mit ein Grund für diesen Erfolg ist die Tatsache, dass immer mehr Förderungen, Richtlinien und Vorgaben von Bund und Ländern auf die Qualitätskriterien von klimaaktiv referenzieren. klimaaktiv ist zum Beispiel in der Wohnbauförderung einiger Bundesländer verankert und ist auch die Basis für Immobilien in Fonds, die mit dem "Umweltzeichen 49 – Nachhaltige Finanzprodukte" ausgezeichnet werden.
Tirol, Wien und Niederösterreich führend
Unter den Bundesländern führt Tirol mit insgesamt 571 zertifizierten Gebäuden das Ranking an, gefolgt von Wien mit 381 und Niederösterreich mit 309 Gebäuden. Gemessen an der zertifizierten klimaaktiv Fläche liegt allerdings Wien auf Platz 1, gefolgt von Tirol, Niederösterreich und der Steiermark. Knapp die Hälfte der gesamten zertifizierten Gebäudefläche (48 Prozent) befindet sich in der Bundeshauptstadt.
Schlüssel zur Energie- und Wärmewende
"Gebäude zählen zu den größten Energieverbrauchern – und damit auch zu den größten Effizienzhebeln. Jede Sanierung, die heute startet, senkt morgen Energiekosten, stärkt die heimische Bauwirtschaft und bringt uns näher an unsere Energieziele. Mit klaren Standards und klugen Investitionen schaffen wir nicht nur einen geringeren CO₂-Ausstoß, sondern auch mehr Lebensqualität, regionale Wertschöpfung und Energiesicherheit", so Energie-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner. Seit 2020 ist im klimaaktiv Kriterienkatalog der Einsatz fossiler Energieträger bei klimaaktiv Gebäuden komplett ausgeschlossen, und auch die Qualitätsanforderungen im Bereich der Energieeffizienz wurden nochmals erhöht. Weitere Bewertungsaspekte der Gebäudezertifizierung berücksichtigen Gesundheit, Wohnkomfort sowie die Umweltverträglichkeit der verwendeten Baustoffe. Wirtschaftlichkeit und Leistbarkeit über die Lebensdauer des Gebäudes werden ebenso betrachtet wie Standortqualität und Maßnahmen für eine umweltverträgliche Mobilität. Mithilfe des transparenten Gebäudebewertungssystems von klimaaktiv können sowohl Bauträger/innen und Immobilienentwickler/innen als auch Förderstellen, Gemeinden und Städte bei ihren Bauvorhaben bereits in der Ausschreibungsphase eine hohe Qualität einfordern und damit Orientierung für alle Beteiligten schaffen.
Über den klimaaktiv Gebäudestandard für nachhaltiges Bauen und Sanieren
Der klimaaktiv Gebäudestandard basiert auf einem klar strukturierten Kriterienkatalog mit einem 1.000-Punkte-System, anhand dessen die Gebäude rasch bewertet und verglichen werden können. Die Kriterien sind öffentlich zugänglich und kostenlos verfügbar. Neben hoher Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz bringt eine Zertifizierung nach den klimaaktiv Kriterien auch steuerliche Vorteile: Durch die Änderungen des Einkommensteuergesetzes im Zuge des Wohnbau-Pakets kann die beschleunigte Abschreibung für Abnutzung (Afa) für Wohnneubauten geltend gemacht werden, die zumindest den klimaaktiv Gebäudestandard Bronze erreichen. Der klimaaktiv Gebäudestandard hat sich trotz internationaler Konkurrenz erfolgreich als führendes Qualitäts- und Benchmark-System im österreichischen Bauwesen etabliert.
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